Mit dem so genannten „Orange Day“ wird weltweit jährlich am 25. November auf die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht.
In jedem Staat der Erde geht die größte Gefahr für Leib und Leben der Frauen von Gewalttaten durch Männer, insbesondere durch Lebenspartner aus. Zum überwiegenden Anteil finden diese Taten im familiären Umfeld statt, also an dem Ort, der dem Schutz und der Sicherheit von Menschen dienen soll. Auch in Deutschland bleibt die Zahl seit Jahren bei 25 bis 30 Prozent betroffener Frauen.
Scham, Angst, Isolation und die Unwissenheit über die eigenen Rechte verhindern, dass diese Frauen und Mädchen den Weg zu Hilfestellen oder zur Polizei gehen können. „Doch sich Hilfe zu suchen, ist oft die einzige Möglichkeit den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, ein eigenes freies Leben zu finden und den Übergang in die nächste Generation zu verhindern.“ So Carolin Wiek, Gleichstellungsbeauftragte des LK Wolfenbüttel.
Das Ziel von kommunaler Gleichstellungsarbeit ist es unter anderem, die verursachenden patriarchalen Strukturen zu erkennen, sie öffentlich zu machen und aufzubrechen. „Nur durch aufmerksam machen und Sensibilisieren kann auf positive Veränderungen hingewirkt werden. Auch Aktionen gegen geschlechtsspezifische Gewalt gehören folglich zum Handlungskatalog der Gleichstellungsbeauftragten“, ergänzt Kathrin Falkner aus dem Landkreis Goslar.
„Durch eine direkte Ansprache können jedoch von Gewalt Betroffene oft nicht erreicht werden, dafür sind andere Maßnahmen sind nötig, wie zum Beispiel Kampagnen die Betroffenen diskret Zugang zum Hilfenetz verschaffen“, so Simone Semmler, Gleichstellungsbeauftragte aus Salzgitter.
Dazu haben sich die fünf Gleichstellungsbeauftragten aus den Städten und Landkreisen Goslar, Wolfenbüttel und Salzgitter, Kathrin Falkner, Vera Tietz, Simone Reese, Carolin Wiek, sowie Simone Semmler zusammengetan und führen eine gemeinsame Kampagne mit der Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG) im öffentlichen Nahverkehr durch.
Die KVG unterstützt diese wichtige Aktion mit der Bereitstellung von Werbeflächen. Für ca. drei Wochen werden ab dem 9. November in den Bussen, die in den Verkehrsgebieten Harz, Salzgitter und Wolfenbüttel unterwegs sind, gut sichtbare Plakate auf das Hilfetelefon aufmerksam machen.
Über die Hilfetelefonnummer 116 016 können sich Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben, bundesweit anonym und kostenfrei Beratung und Bestärkung holen. Und zwar Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung und ebenso wie Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Online-Beratungen können unter www.hilfetelefon.de in Anspruch genommen werden.